Erfolgswissen für Mensch und Wirtschaft
205 - Im Gespräch mit Univ. Prof. Dr. Raimund Jakesz

Es steht außer Zweifel, dass die Schulmedizinische Diagnostik und Therapie die Prognose von Patientinnen mit Mammakarzinom dramatisch verbessert hat. Die spirituelle Begleitung von Patientinnen mit oder nach Mammakarzinom soll die seelischen Aspekte abdecken, und hat im Sinne der seelischen Belastung, die im Zuge einer solchen schweren Erkrankung auftritt, entsprechend wirksam zu begegnen. Hierbei stellt sich die Frage: Wo steht mein Gegenüber? Was benötigt sie von mir? Wo will sie abgeholt werden? Was will gehört werden? Was bewegt sie? Welche Emotion, welches Gefühl steht im Vordergrund? Ist es Trauer, Enttäuschung, Todessehnsucht, Sehnsucht, Selbstverleugnung, Selbstaufgabe?

Diese Fragen gemeinsam zu stellen, und den Patienten zu ermuntern, sie sich zu beantworten, führt oft schon dadurch, dass der Patient unsere direkte, empathische Hinwendung spürt, zu einer deutlichen Verbesserung der Gesamtsituation. Unser physischer Körper steht unter dem Einfluss unseres Bewusstseins, unseres Emotionalkörpers und unserer Gedanken, und es ist nötig, dass wir den Patienten ermuntern, sich der Ganzheitlichkeit zu öffnen, und in Verbindung mit sich selbst zu kommen. In unserem System spielt Spiritualität – also die Frage nach dem Sinn aller Belange unseres Lebens und der geistigen, energetischen Bedeutung im Heilprozess kaum eine Rolle.

Solche, die im Heilberuf tätig sind, sollten sich die Frage stellen, ob das ein Faktum ist, mit dem alle Betroffenen einverstanden sind. Es gilt die Säulen unseres spirituellen Lebens mit Liebe, Mitgefühl, Achtung, Wertschätzung, Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Sorgfalt, Frieden, Demut, Ausgeglichenheit und vieles mehr in unsere Krankenhäuser zu bringen, und die Schatten unseres eigenen Lebens zu heilen, und andere zu ermuntern, den Schatten, der von Lebensfreude, Glückseligkeit und Vollendung trennt, wirksam aus sich selbst herauszulösen. So ist das Leben und das Sein nicht von der Krankheit, und die Krankheit nicht von dem Leben zu trennen. Nehmen wir Krankheit als Chance, lassen wir Krankheit nicht in Schuld, Strafe, Sühne, Bestrafung oder Sünde abgleiten, sondern wollen wir die uns Anvertrauten ermuntern, ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren, und das Steuerrad ihres Lebens selbst in die Hand zu nehmen.

 

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www.jakesz.com

 

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